Chronik

Entwicklung des Rettungswesens im Landkreis Friesland

 

Ende des 19. Jahrhunderts

Indienststellung von Rädertragen für die Krankenbeförderung in den Amtsverbänden Jever und Varel. Ab 1884 am katholischen Krankenhaus in Varel, ab 1893 auf der Insel Wangerooge und ab 1897 am damaligen Krankenhaus Sophienstift in Jever.

 

Mai 1924

Übernahme des Krankentransportdienstes im Amtsverband Varel mit motorisiertem Krankenkraftwagen durch die Firma Gebrüder Dierks, Bismarckstraße 8.

 

Mai 1933

Zusammenlegung der bisherigen Amtsverbände Jever und Varel zum neuen Amtsverband (später: Landkreis) Friesland mit Kreissitz in Jever.

 

November 1940:

Motorisierung des Krankentransportdienstes am Sophienstift in Jever.

 

1. Mai 1943-31. März 1946:

„Führererlass“ zur Vereinheitlichung des deutschen Krankenbeförderungswesens. Die „DRK-Kreisstelle Friesland“ (Sitz: Varel) übernimmt ab 1. Mai 1943 den gesamten Krankentransport-dienst im Landkreis Friesland mit vier Krankentransportdienststellen in Jever, Sande, Bockhorn und Varel.

 

 1. April 1946 bis 31. Mai 1954 bzw. 31. Januar 1955:

Instruktion Nr. 24“ der Britischen Militärregierung. Träger des Krankentransportdienstes sind die Landkreise, Durchführung durch die Feuerwehr in Friesland mit zwei Krankentransportdienststellen in Jever (alte Feuerwache Am Kirchplatz) und Varel (alte Feuerwache Am Markt).

 

Juni 1954

Privatisierung des Krankentransportdienstes im südlichen Landkreis Friesland.

Durchführung durch die Firma Dierks in Varel, Bismarckstraße 8 (ab Juni 1954). Weitere Konzessionen für den Südkreis erhalten: Die Firma Rabe (ab Juni 1957), übernommen ab 1964 durch die Firma Rehm. Ab März 1962 Konzession für die Firma Stiefs in Zetel.

 

1. Februar 1955

Privatisierung des Krankentransportdienstes im nördlichen Landkreis Friesland. Durchführung durch die Firma Ahlers in Jever, Schlosserstraße. Weitere Konzessionen erhalten: Die Firma Honcza in Sande (ab Februar 1955), übernommen ab Februar 1970 durch die Firma Reinecke in Sande.

 

Ab Februar 1964

SAR-Hubschrauber der Bundeswehr in Upjever (SAR 27) steht auch für zivile Rettungseinsätze zur Verfügung.

 

1968/69

Die DRK-Kreisverbände Jeverland e.V. und Varel/Friesische Wehde e.V. beginnen mit Unterstützung des DRK-Landesverbandes Oldenburg einen Unfallhilfsdienst im Landkreis Friesland aufzubauen. Die Helfer taten dies vornehmlich in ihrer Freizeit an Wochenenden unentgeltlich und ehrenamtlich. Sie konnten dabei auf die Unterstützung und die Hilfe von Ärzten aus dem damaligen Landeskrankenhaus Sanderbusch zurückgreifen.

 

25.05.1970

Der Landkreis bewilligt den DRK-Kreisverbänden als Unterstützung für die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen einen Kreiszuschuß in Höhe von 22.000 DM.

 

01.01.1971

Die DRK-Kreisverbände beginnen mit Unterstützung des DRK-Landesverbandes mit der Einrichtung eines hauptamtlichen Rettungsdienstes auf eigene Rechnung und Gefahr.

 

07.04.1971

Der Kreistag des Landkreises Friesland beschließt einen Rahmenplan für den Ausbau des Rettungsdienstes im Landkreis Friesland mit verschiedenen Ausbaustufen und erklärt seine grundsätzliche Bereitschaft zur Unterstützung der Verwirklichung dieser Planung.

 

01.07.1971

Einrichtung der DRK-Rettungswache in Sande aufgrund der Vorgaben des Rahmenplanes, sowie die Einrichtung des Notdienstes im Landkreis Friesland.

 

01.08.1971

Einrichtung der Rettungswache in Jever aufgrund der Vorgaben des Rahmenplanes.

 

14./15.07.1971

Die DRK-Kreisverbände und der Landkreis Friesland schließen einen Vertrag über die Durchführung des Rettungsdienstes im Landkreis Friesland. Der Landkreis Friesland überträgt den DRK-Kreisverbänden die Durchführung des Rettungsdienstes im Rahmen des aufgestellten Rahmenplanes und sagt seine finanzielle Unterstützung für die Verwirklichung dieser Planung zu. Die DRK-Kreisverbände Jeverland e.V. und Varel/Friesische Wehde e.V. stellen in den folgenden Jahren erhebliche Eigenmittel zur Verfügung um die Vorgaben der Rahmenplanung erfüllen zu können. Der Landkreis Friesland unterstützt diese Bemühungen ebenfalls mit regelmäßigen Zuschüssen.

 

01.05.1972

Einrichtung der Rettungswache in Varel aufgrund der Vorgaben des Rahmenplanes.

 

August 1972

Der DRK-Rettungsdienst erhält die Freigabe für den liegenden Krankentransport.

 

18.11.1974

Der Kreistag des Landkreises Friesland beschließt nach Verhandlungen mit den DRK-Kreisverbänden die Gründung einer Gesellschaft für den Rettungsdienst, deren finanzieller Ausfallträger der Landkreis Friesland einerseits, und die DRK-Kreisverbände Jeverland e.V. und Varel/Fries. Wehde e.V. anderseits waren.

 

Dies erfolgte,  da die Gesamtentwicklung gezeigt hatte, dass die Durchführung des Rettungsdienstes besser getrennt von den originären Aufgaben des DRK in einer eigenen Gesellschaft durchgeführt werden kann.

 

01.01.1975

Die Gesellschaft "Rettungsdienst Friesland GbR" beginnt ihre Arbeit. Zu diesem Zeitpunkt geht die Geschäftsführung und die volle finanzielle Ausfallgarantie für den Rettungsdienst auf den Landkreis Friesland über.

 

1975

Im Laufe des Jahres wird der Aufgabenbereich des Rettungsdienstes Friesland um den Bereich der Insel Wangerooge auf das gesamte Kreisgebiet ausgedehnt.

 

Februar 1976

Einrichtung der Lenkungszentrale (später: Rettungsleitstelle) Friesland in Jever.

 

01.01.1978

Aufgrund des Gesetzes über die Gebiets- und Verwaltungsreform muß die Ausgliederung der Rettungswache Varel an den Landkreis Ammerland erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt scheidet auch der DRK-Kreisverband Varel/Friesische Wehde e.V. aus der Gesellschaft Rettungsdienst Friesland aus. Bis zur kommunalen Neuordnung erweitert der Rettungsdienst Friesland seinen Aufgabenbereich durch den Aufbau der ostfriesischen Rettungswachen Esens und Wittmund.

 

November 1979

Dem Landkreis gelingt die Stationierung eines Rettungstransporthubschraubers der S.O.S. Flugrettung e.V.. Das ärztliche Personal wird vom Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch und dem Rettungsdienst Friesland gestellt.

 

01.01.1980

Nach Entscheid des Staatsgerichtshofes erfolgt die Wiederherstellung des alten Landkreises Friesland.

Mit der kommunalen Neuordnung erfolgt die Ausgliederung des ostfriesischen Bereiches und die erneute Eingliederung der Bereiche der Rettungswache Varel und der zwischenzeitlich eingerichteten Rettungswache Zetel.

 

In der Folgezeit werden nun die Bereiche der beiden Rettungswachen hinsichtlich der Ausstattung und Ausrüstung dem Standard des Rettungsdienstes Friesland angeglichen. Für die Darstellung und Entwicklung des Rettungsdienstes Friesland ist es wichtig, dass durch die hervorragende Zusammenarbeit mit den Ärzten und dem Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch seit jeher ein Notarztdienst vorgehalten wird. Dieser Notarztdienst wird bis einschließlich 1992 kostenfrei, mit Ausnahme der Fahrtkilometer für das Notarzteinsatzfahrzeug, betrieben.

 

In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass gerade die Versorgung der Insel Wangerooge auf der eine klinische Betreuung und Versorgung von Patienten nicht möglich ist, durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den dort niedergelassenen Ärzten mit dem Rettungsdienst, der SAR, der S.O.S.-Flugrettung und dem ADAC in vorbildlicher Weise sichergestellt wird.

Die Entwicklung der Luftrettung im hiesigen Bereich wurde über 22 Jahre durch die SAR-Hubschrauber begleitet. Trotz der vorrangig militärischen Aufgaben wurden immer Mittel und Wege gefunden, die Einsatzanforderungen der hiesigen Leitstelle zu erfüllen.

 

1981

Ausbau der Rettungswache Zetel

 

1981/82

Neubau der Rettungswache Sande

 

Februar 1982

Die integrierte Leitstelle für den Rettungsdienst, die Feuerwehr und den Katastrophenschutz wird in Jever in Dienst gestellt.

 

09.02.1983

Nach dem Ausscheiden der S.O.S.-Flugrettung übernimmt der ADAC die Sicherstellung der Luftrettung im hiesigen Raum. Das Land Niedersachsen baut daraufhin eine Hubschrauberstation auf dem Gelände des Nordwest-Krankenhauses Sanderbusch auf dem der Rettungstransporthubschrauber „Christoph 26“ zunächst in der Ausführung einer BO105 und kurze Zeit später in der Ausführung einer BEKA 114 stationiert wird.

 

1983-1986

Ausbau und Erweiterung der Rettungswache Wangerooge

 

1981-1992

Beschaffungsprogramm für neue Einsatzfahrzeuge, welches sicherstellt, dass die Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes Friesland jeweils dem Stand der Medizintechnik entsprechen.

 

29.01.1992

Inkrafttreten des Niedersächsischen Rettungsdienstgesetzes. Den Rettungsdienstträgern stehen erstmals verpflichtende gesetzliche Vorgaben zur Verfügung.

 

04.01.1993

Inkrafttreten der ergänzenden Bedarfsverordnung zum NRdG.

 

14.06.1993

Der Kreistag beschließt nach Anhörung der örtlichen Versicherungsträger den Bedarfsplan für den Rettungsdienstbereich und den qualifizierten Krankentransport im Landkreis Friesland.

 

01.07.1993

Inkrafttreten des Bedarfsplanes und Festschreibung  des bisher erreichten Aufbaustandes des Rettungsdienstes, sowie die Abstimmung der kreisübergreifenden Regelung mit dem Landkreis Wesermarsch.

 

01.04.1994

Einrichtung eines Notarztstandortes an der Rettungswache Varel in Zusammenarbeit mit den Ärzten des St. Johannes Hospitales.

Nach jahrelangem Bemühen gelingt auch die Einbindung der notärztlichen Bereitschaftsdienste aus dem Bereich Schortens/Heidmühle/Grafschaft sowie den Bereich Sande in die einheitliche Leitstelle des Landkreises Friesland. Hierdurch kann eine Zusammenarbeit zwischen der notärztlichen Versorgung des Rettungsdienstes und dem notärztlichen Bereitschaftsdienst der niedergelassenen Ärzte problemlos erfolgen. Diese Einbindung stellt in Niedersachsen einen Modellfall dar.

 

Januar2002

Die Firma AKT aus Bockhorn übernimmt die Konzession der Firma Quathammer für den qualifizierten Krankentransport im südlichen Teil des Landkreises.

 

01.01.2007

Umwandlung der Rettungsdienst Friesland GbR in eine gGmbH ( gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung) Träger sind zu 2/3 der Landkreis Friesland und zu 1/3 die DRK-Kreisverbände.

 

Juni 2009

Einweihung der neuen RW Varel

 

2009

Umbau der Rettungswache Sande

 

4. November 2009

Umzug der Verwaltung des Rettungsdienstes von Jever (im Gebäude des Landkreises Friesland) nach Sande (in der oberen Etage der Rettungswache Sande) auf dem Gelände des Nordwest-Krankenhauses Sanderbusch.

 

Dezember 2009

Einweihung der Rettungswache Sande

 

25.07.2011

Erster Spatenstich zum Neubau der Rettungswache Jever auf dem Gelände der FTZ.

 

Juni 2012

Entscheidung für eine neue Rettungswache in Hohensminde, Wangerland

 

Sommer 2012 

Gründung der Kommunalen Rettungsdienst Friesland gGmbH als 100%ige Tochter des Landkreises Friesland für die Unterhaltung der Rettungswache in Hohensminde/Wangerland und anteilig der neuen Rettungswache Jever.

 

September 2012

Fertigstellung der neuen Rettungswache Jever.

 

01.10.2012     

Übernahme der Rettungswache Hooksiel von der JUH durch den Kommunalen RD.Ganzjährige Einsatzübernahme des Rettungsdienstbereiches Wangerland, Hooksiel, Horumersiel und Schillig durch die Kommunale Rettungsdienst Friesland gGmbH. Die Rettungswache befindet sich vorübergehend, bis zur Fertigstellung der neuen Rettungswache, auf dem Gelände der zukünftigen Rettungswache in einer Ferienwohnung in Hohensminde.

 

21.11.2012

Einweihung der neuen Rettungswache Jever auf dem Gelände der FTZ Jever.

 

01.01.2013

Umstellung auf digitale Datenerfassung via Medical Pad (Tech2go)

 

06.05.2013

1. Spatenstich Neubau RW Hohensminde

 

21.05.2013

Grundsteinlegung, Baubeginn RW Hohensminde

 

14.11.2013

Einweihung der neuen RW Hohensminde (Kommunaler RD FRI)

 

01.10.2015

Übernahme der Firma AKT Krankentransporte Bockhorn. 

 

27.04.2015

Erster Spatenstich Erweiterungsbau Sande

 

14.01.2016

Einweihung des neuen Erweiterungsbaus Sande